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Freitag, 18. Dezember 2015

Beinahe ertrunken

 Zitat von Ada:
24. Juli 2015, gegen 14.30 Uhr: Sie tritt, weint und schreit: "Ich will mit Vianne spielen!"

Rückblick: 24. Juli 2015 - nachmittags
Die Schmerzwelle trifft mich mit voller Wucht. Nachdem Viannes Körper abgeholt wurde. Ich flüchte, gehe laufen, weit, weit weg und überanstrenge mich, gehe bis an den Rand des Möglichen, laufe und laufe und laufe. Als ich wieder zu Hause ankomme, suche ich Vianne. "Wo bist du?", schreie ich innerlich. Ich kann sie nicht finden. Ich setze mich auf ihr Bett, halte ihr Einhorn im Arm. Ich kann nur noch in Endlosschleife denken: "Ich will Vianne zurück!" Ich flehe Micha an: "Bitte, hol mir Vianne zurück!" Es fühlt sich an, als ob mir jemand gewaltsam ein Stück meines Herzens herausgerissen hat. Der Schmerz wird körperlich. Ich schreie nur noch, bin von Weinkrämpfen geschüttelt. Ich lege mich in Viannes Bett, rolle mich zusammen und schlafe erschöpft ein. Micha deckt mich zu. Stunden später werde ich wach - und der Schmerz ist wieder da. Massiv, alles überlagernd, gewaltig. So gewaltig. Wimmernd, Viannes Bettdecke an mich gepresst, gehe ich ins Wohnzimmer, außer mir. "Was kann ich tun?", fragt Micha. "Willst du mit jemanden sprechen?", fragt er besorgt. "Ja, mit Vianne", heule ich auf," ich will mit Vianne sprechen. Ich will meine Vianne wiederhaben - BITTE" - Ich bekomme keine Luft mehr. Panik überrollt mich. Ich habe diesen unglaublich starken Schmerz nicht mehr im Griff, ich scheine darin zu versinken. Für einen Moment denke ich, nie mehr aus diesem Meer aus Schmerz auftauchen zu können. Micha hält mich, redet behutsam auf mich ein. "Du musst loslassen." Dieser kleine Satz bringt mich zurück. Ich durchbreche den zähen See aus Schmerz, kämpfe mich an die Oberfläche. Ich war nah dran....zu versinken...

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