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Samstag, 27. Februar 2016

Geerdet

Rückblick: 31.07.2015 - 06.08.2015

Zitat Luke, 2. August 2015 - am Meer: "Der Wind fühlt sich jetzt ganz anders an."

Viannes Erinnerungsfest liegt erst wenige Stunden zurück. Wir sitzen im Auto, auf dem Weg zum Hof unserer Freunde, die uns dort bereits erwarten. Wir mussten Jesse überreden, ein paar Tage mitzukommen. Ich glaube, er wäre lieber bei seinen Freunden geblieben. Es ist bereits später Abend, während wir über die Autobahn fahren. Ich genieße die Ruhe während der Fahrt, lasse meine Gedanken schweifen, während Häuser, Bäume, Wolken an meinem Fenster vorbeigleiten. Ich nehme mir ein Halsbonbon aus der Tasche. Und dabei sehe ich das Diazepam - ein Notfallmittel gegen Krampfanfälle, das wir immer für Vianne griffbereit hatten, falls ein erneuter Anfall auftreten sollte. Ich erstarre. Wir brauchen das Mittel nicht mehr. Sie ist nicht mehr da. Sie wird keinen Krampfanfall  mehr kriegen. "Nie mehr" hämmert es durch meinen Kopf. Ein Schatten legt sich auf meine Seele. 
Erst gegen 23 Uhr kommen wir auf dem Ferienhof an und werden liebevoll von Uli und Kilian und den Kindern in Empfang genommen. Wir Erwachsenen sitzen entspannt um den Küchentisch und trinken zusammen ein Glas Ramazotti, während sich die Kinder in die obere Etage zurückziehen. Der Hof, unsere Freunde, die Kinder - sie bringen mir einen Hauch sehnsüchtig erhoffter Leichtigkeit zurück. Möge Vianne mit den Feen fliegen...
Das Erwachen am nächsten Morgen ist um so kälter. Wo ist Vianne? Sie ist das erste Mal nicht mit auf dem Hof. Ich quäle mich aus dem Bett, schleiche die Treppe hinunter, während mein Körper vor unterdrückten Schluchzern bebt. Bereits in der Küche quillen die Tränen aus meinen Augen. Ich brauche Luft. Ich muss laufen. Gehetzt ziehe ich meine Trainingssachen an, schlüpfe in meine Laufschuhe und verlasse fluchtartig das Haus. Nach dem Joggen fühle ich mich etwas befreiter. Wir genießen mit unseren Kindern und unseren Freunden anschließend ein tolles Frühstück am Meer, werfen uns in die Wellen, futtern und spielen und faulenzen. Das Meer, die Luft, die Weite entfalten ihre Wirkung. Ich werde ruhig, merke, wie meine Seele wohlig aufseufzt, diesen kleinen Moment der Zufriedenheit tief in sich aufsaugend. Im Laufe des samstags machen sich Uli und Kilian schließlich auf den Heimweg, um uns ausgiebig und ungestört Raum für Trauer, Traurigkeit und Verarbeitung zu geben. Die Zeit der Ablenkung ist zwar wohltuend, aber auch trügerisch... 
Die nächsten Tage verbringe ich mit etlichen erdnahen Arbeiten: Ich entsteine Unmengen an Kirschen, die ich - das erste Mal in meinem Leben - zu Marmelade einkoche. Ich mache den Disteln im Garten den Garaus, steche voller Genugtuung auf sie ein, zerre sie gnadenlos aus der Erde und schmeiße sie hinter die Mauer - Stunde um Stunde. Die Kinder treiben sich in der Scheune herum, fahren Quad, gehen skateboarden oder spielen Tischtennis. 
Am Sonntag radeln wir gemeinsam ans Meer. Es ist die gleiche Tour, die wir vor drei Jahren gemacht haben - mit Ada und Vianne im Fahrradanhänger. Ich sehe Vianne so oft durchblitzen. Es tut weh und es ist schön zugleich. Sie fehlt...fehlt...fehlt. Ich fahre viel zu schnell, genieße den Wind auf meinem Gesicht, in meinen Haaren, genieße den Wind für Vianne. Wie gern sie es hatte, wenn ihr der Wind durch ihre Löckchen fuhr. "Ich kann ihn spüren....", rief sie dann immer voller Inbrunst. Wir kommen schließlich am Meer an. Ich sehe den Kiosk, vor dem Vianne vor drei Jahren einen kleinen Wutanfall bekommen hatte, sehe sie trotzig und weinend am Rand stehen. Ich weiß gar nicht mehr, warum sie so wütend war, ich habe nur ihr Bild vor Augen. Ich muss schwer schlucken.
Wir schließen unsere Fahrräder ab und gehen runter ans Meer, setzen uns in den warmen Sand, den Blick aufs Wasser gerichtet. Wie immer: Welche Wohltat. Wir futtern unsere mitgebrachten Brote. Luke bittet mich, mit ihm einen Strandspaziergang zu machen. Wir beide ziehen los. Er will wissen, wie das damals mit Vianne war, als wir hier waren, wie wir die Krankheit entdeckt haben, ob es erste Anzeichen gegeben hat. Er kann sich nicht mehr so gut daran erinnern. Ich erzähle ihm vom Besuch bei der Kinderärztin in Oldenburg/ Holstein und anschließend beim Neurologen in Lübeck. Er hört aufmerksam zu. Dann sagt er: "Der Wind fühlt sich jetzt ganz anders an hier am Meer", so als ob er Vianne darin spüren würde. Er erzählt mir, dass sie auf dem Schwarzfelder Hof (in der Nähe von Ulm), wo wir auf dem Rückweg aus unserem Urlaub noch eine Zwischenstopp eingelegt hatten, weil es Vianne nicht mehr gut ging, noch ganz viel mit ihm gesprochen habe. Sie haben ganz nah beieinander auf einer Decke im Gras gelegen und gemeinsam "Wolkenbilder" geschaut. Ja, ich nenne es "Vianne-Wetter", wenn der Himmel so blau und die Wolken so klar und der Wind so wild ist... An diesem Abend gehe ich früh ins Bett. Eigentlich will ich mich nur etwas zurückziehen. Ich schaue in Adas Amulette...in Viannes Augen. Ein Meer aus Tränen. Alles sehnt sich in mir nach ihr. Alles sehnt sich danach, sie zu halten, zu tragen, zu streicheln, ihr Lachen zu hören... 
Am nächsten Abend höre ich, wie Ada ihrer Vianne im Amulett erzählt, was sie heute alles erlebt hat. Wir verbringen noch einige Tage am Meer. Aus Steinen formen wir Viannes Namen im Sand. Am Donnerstag, den 6. August 2015 fahren wir geerdet nach Hause.
Im Vergleich zum Hier und Jetzt waren wir damals, im Sommer 2015, glücklich. Wie seltsam sich das anhört... Alles eine Sache der Relation...








Montag, 8. Februar 2016

Mein Blick

Echtzeit! 08. Februar 2016

Noch nie kam mir der Februar so lang vor, noch nie habe ich diese Jahreszeit in dieser Intensität so dunkel und schwer empfunden. Ja: ich bin müde. Ich bin kraftlos. Ich sehe nicht mehr hin. Sehe das Schöne und Außergewöhnliche nur noch hinter einem Schleier aus Zweifel und Traurigkeit. Sehe Viannes und Jesses Zeichen nicht mehr so intensiv. Bin blind. Dafür brechen Bilder aus der Vergangenheit massiv hervor, überschwemmen mich. Bilder - überall Bilder. Jesse, Vianne, Vianne, Jesse...So viele Erinnerungen. Alle schmerzen derzeit. Dort an der Straßenecke habe ich Jesse einmal abgeholt, dort habe ich geparkt, um im Schuhladen die ersten kleinen Schühchen in Größe 18 für Ada und Vianne zu kaufen. Bilder, überall Bilder... längst vergessen geglaubte Erinnerungen kriechen wieder an die Oberfläche. Ich fahre die Jungs zum Tennistraining. Jesse wird nie wieder Tennis spielen, Vianne nie wieder im Auto sitzen und auf der Fahrt "Kein Keks für Kobolde" hören. Unser Bulli ist verkauft - der Bulli, in dem wir alle einen Platz hatten, in dessen Kofferraum sich Vianne mit zwei Jahren während unseres Frankreich-Urlaubs zwischen all den Schlafsäcken und Rucksäcken und Spielsachen und dem pinkfarbenen Paddelboot versteckt und freudig gekichert hat. 
Ich giere nach dem nächsten Skiurlaub, in der vagen Hoffnung, das entfernte Gefühl der Lebendigkeit für einen klitzekleinen Moment auf den schneebedeckten Gipfeln zu spüren, mit meinen Skiern oder meinem Snowboard unter meinen Füßen. Ich giere nach dem kommenden Kurztrip gen Norden, wenn ich das Meer spüren, schmecken, riechen darf. Nur inmitten der kräftigen Naturelemente - im peitschenden Wind, im Regenschauer, in der Brandung, im Sturm, im Tiefschnee fühle ich einen Abklatsch der mir eigenen Lebendigkeit. Ich hangele mich von einem Tag zum nächsten. Funktioniere. Schaffe. Mache. Tanze. Lache. Lebe und bin innerlich doch so erfroren. Tränen kommen in der Abgeschiedenheit und bringen etwas Erlösung und unermessliche Erschöpfung. Mein Laufpensum ist hoch und schafft doch nicht die gewünschte Erleichterung. Ich komme nicht mehr nach: nicht mehr mit mir, nicht mehr mit den mir wichtigen Vorhaben. Ich möchte mich bei so vielen lieben Menschen bedanken - für ihre Hilfe in der Vergangenheit, für ihren Schulterschluss in der Gegenwart. Ich möchte danke sagen dafür, dass sie mir meinen innerlichen Rückzug gewähren, ich möchte danke sagen dafür, dass meine Freunde immer wieder den Mut aufbringen, diesen Kokon ab und zu vorsichtig zu durchdringen. Heute, ein Jahr später, habe ich es endlich geschafft, unserer lieben Vermieterin in Waldshut (an der Schweizer Grenze) eine Nachricht zu schreiben, sie über Viannes Tod zu informieren und ihr meinen Dank für ihre uneingeschränkte Unterstützung auszusprechen. Nach unserer überstürzten Abfahrt ins Züricher Kinderspital damals hatte ich keine Gelegenheit mehr, mit ihr zu sprechen. Andi und Ralf regelten alles vor Ort. 
Ich wünsche mir so sehr, meinen mir eigenen Blick wieder zu erlangen. Ich weiß, dass er da ist - ganz tief in mir. Er wird immer da sein. Es ist mein Blick. Den ich gerade etwas aus den Augen verloren habe. Ein weiterer Verlust, aber hoffentlich nicht für immer. Die Zuversicht, dass mein Blick noch vorhanden, nur tief in mir vergraben liegt, kam heute zurück mit dem doppelten Regenbogen, der sich nach einem heftigen Sturm ganz plötzlich am Himmel zeigte. Danke Vianne! Danke Jesse!

Dienstag, 2. Februar 2016

Flieg!


Rückblick: 30/31. Juli 2015

Ohne unsere Familie und Freunde, besonders ohne meine "Perlen" hätten Micha und ich die Organisation nicht gestemmt. Aber wieder sind sie da, kümmern sich um Tische und Bänke, Tassen und Gläser. Gemeinsam dekorieren wir einen Tag vor Viannes buntem Erinnerungsfest die Scheune, die Tische und das Außengelände. Die Sonne scheint. Es ist warm. Das goldene Kornfeld ist ein einzig bewegtes Wellenmeer, wenn der Wind darüber streicht. Ada und Luke kleben flatternde Krepppapierstreifen an die Scheunenwände. Als sie keine Lust mehr dazu haben,  fischen sie zwei Mini-Eier aus dem Hühnerstall und betten sie vorsichtig in ein selbstgebautes Nest. Dann springen sie mit den übrigen Kindern über den Hof. Jesse hilft derweil, die Tische und Bänke aus dem Bulli zu laden und aufzubauen. Während Nina und Schoofi liebevoll zarte Blumenarrangements auf die Tische zaubern, kümmern sich Micha und Volker um die Musikanlage und um die Leinwand. Steffi und ich rücken zum wiederholten Male die Stehtische um. Mein Herz ist in diesem Moment nicht so schwer: ich bin vollauf damit beschäftigt, Vianne für den morgigen Tag ein zauberhaftes Fest zu bereiten. Volle Konzentration darauf. Nichts anderes zählt gerade. Nach getaner Arbeit sitze wir alle zusammen auf dem Hof in der Sonne und futtern Pommes und Gyros und Pizza. Eigentlich wirkt dieser Tag wie ein ganz normaler, unbeschwerter Tag...eigentlich. Am Abend ziehe ich die letzten Fotos und Videos von Vianne auf die Festplatte, lade ihre Lieblingsmusik auf den Stick. Sie wird morgen dabei sein, sie wird über die Leinwand tanzen und springen, uns aus ihren großen Augen verschmitzt anlächeln oder auch ernst-nachdenklich auf uns herabschauen, begleitet von ihrer Lieblingsmusik. Sie wird dabei sein! Abends falle ich müde ins Bett.
Es ist Freitag, der 31. Juli: ich bin bereit. Ich habe keine Tränen, ich freue mich auf Viannes  Fest. Ich bin aufgeregt, weil ich es ihr so schön wie möglich machen möchte. Wie eng verbunden ich mich ihr in diesem Moment fühle. Ich kann sie spüren. Es ist wieder "Vianne-Wetter". Der Wind weht, blauer Himmel, vereinzelte strahlend-weiße Wolken. Ich habe nichts anderes erwartet... Ada und ich flechten uns die Haare und ziehen wunderschöne Kleider an. Die Jungs wie immer locker-lässig...authentisch. Wir fahren zeitig los. Ich fahre wieder zurück. Ich habe die Festplatte mit den Aufnahmen vergessen. Jesse begleitet mich. Zurück auf dem Hof sehe ich den kleinen weißen Sarg unter dem Scheuenvordach vor der Backsteinmauer stehen, eine bunte Kornblumengirlande schmückt den Deckel. Ich stocke, dann gehe ich zum Sarg, erst noch zögerlich. Plötzlich fangen die Hühner im dahinterliegenden Hühnerstall lauthals an zu gackern, der Hahn schreit uns sein kräftiges kikeriki entgegen. Ich muss schmunzeln, sehe Vianne vor meinen Augen, wie sie herzhaft darüber lacht - und mein Blick klärt sich wieder, so dass ich die wunderschöne Kornblumen-Girlande auf dem Sarg wahrnehmen kann. Liebevoll gehe ich neben Ada in die Hocke. Ja, das hätte Vianne gefallen... Auf der grünen Wiese steht ihr kleiner, rosaroter Reisekoffer, der Deckel weit geöffnet. Hier können alle, die mögen, Vianne ein kleines Erinnerungsgeschenk mit auf die Reise geben. 
Unsere Familie, unsere Freunde, Viannes Freunde, die Kindergartengruppe, die Erzieher, ihre zukünftigen Lehrer, einige Mitarbeiter aus dem Krankenhaus ... sie alle kommen. Der  Koffer füllt sich unaufhörlich. Auch der Hof füllt sich mit Leben. Fast alle sind gekommen - Groß und Klein, aus Nah und Fern. Ich bin so ergriffen. Ich begrüße jeden einzelnen. Es tut gut, so viele vertraute, liebenswerte Menschen um mich zu wissen. Sie geben mir Kraft. Sie geben mir Sicherheit! Gemeinsam lassen wir bunte Luftballons mit Wünschen für Vianne in den Himmel steigen. "Komm und flieg mit mir" (Titelmusik aus Mia and me) schallt es über die Felder bis hoch in den Himmel, bis die fliegenden Luftballons zu kleinen Punkten verblassen. Das muss Vianne einfach hören, das muss sie einfach sehen. Ich kann sie andächtig "oh" und "ah" sagen hören, kann sie verzückt kichern hören. Die vielen Kinder springen über die Wiese, klettern und tanzen. Vianne läuft mit ihnen, Vianne läuft in ihnen...
Dann beginnt der offizielle Teil. Und jeder trägt etwas zu Viannes Erinnerungsfest bei - so wie wir es uns gewünscht haben. Die Pastorin moderiert und stupst an. Peter macht schließlich den Anfang: Er hat seine Gitarre mitgebracht und  spielt darauf "Hänsel und Gretel". Alle singen schließlich mit. Es ist eines von Viannes Lieblingsliedern. Später kommt noch "Der Kuckuck und der Esel" hinzu. Ich bin ihm so dankbar, dass er den Anfang gemacht hat. Ich erzähle von Vianne, kleine Anekdoten. Alle müssen schmunzeln. Micha und die Kinder stehen dabei an meiner Seite. Ein Freund von Luke spielt für Vianne ein Stück auf seinem Saxophon. Paula, die Tochter von Freunden, verzaubert alle mit ihrem Gitarrenspiel und ihrem Gesang von "Let it go" (aus: Eiskönigin), ein absolutes Lieblingslied von Vianne. Viannes und Adas Kindergartengruppe hat sich in lauter kleine Elfen verwandelt, die ebenfalls Viannes Kindergarten-Elfen-Lieblingslied vortragen. Und im Hintergrund tönt immer wieder das laute Federvieh. Ja: Leben! Alle stärken sich mit Kaffee und rosa Zuckertörtchen und Herzhaftem.  
Jetzt kommt der schwere Teil: Vier enge Freunde haben sich als Sargträger bereiterklärt. Sie bringen den Sarg zum Wagen. Wir alle fahren zum Friedhof. Eine große Menschenmenge steht am Tor. Ich nehme niemanden so richtig wahr. Mit den Kindern in unserer Mitte gehen Micha und ich hinter dem Sarg zum Grab. Ich habe keine Tränen. Ich bitte Uli und Andi, ganz nah bei uns zu bleiben. Wiederum die Kinder, die sich dicht um das ausgehobene Grab stellen und neugierig und fragend und irgendwie fasziniert in die Tiefe gucken, helfen mir in diesem Moment. Sie wirken so herrlich neugierig, so unbeschwert. Das ist gut. Ich richte meine Aufmerksamkeit auf Ada, Luke und Jesse. Luke fühlt sich unwohl. Gemeinsam mit einem guten Freund verlässt er vorzeitig den Friedhof. Diese Option haben wir ihm gelassen. Auch mein Fluchtinstinkt setzt ein. Ich lasse ein paar Blütenblätter in die offene Erde schweben. Wir gehen. Ich will nicht reden - deshalb gehe ich zügig zum Auto. Jesse möchte allein zu Fuß nach Hause gehen, möchte noch einen Moment allein, ohne andere Menschen, an Viannes Grab verweilen. 

Ein paar enge Freunde, Andi und Ralf haben uns auf unsere Bitte hin nach Hause begleitet. Wir sitzen noch eine zeitlang auf der Terrasse. Keine Tränen. Nachdem alle gefahren sind,  klingelt plötzlich das Telefon. Eine liebe Freundin ist dran mit einer Nachricht, die mich erzittern lässt. Gänsehaut. Einer der Luftballons, die wir Stunden zuvor haben fliegen lassen, ist in ihrem Garten gelandet - rund 50 Kilometer entfernt. Meine Augen füllen sich mit Tränen. Ein Zufall? Nein. Ich bin mir ganz sicher: Vianne wollte uns damit sagen, dass ihr ihr Elfenfest ganz doll gefallen hat. Wenig später packe ich unsere Sachen zusammen. Wir haben uns entschieden, auf den Hof von Freunden an der Ostsee zu fahren. Ich muss hier raus! Sofort. Noch am selben Abend brechen Micha und ich gemeinsam mit den Kindern auf - Richtung Meer. Wir werden liebevoll erwartet...