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Dienstag, 17. Mai 2016

Gleichgewicht

Rückblick: Ende August/ Anfang September 2015

Irgendwie - ich weiß nicht genau wie - fanden wir nach Adas Einschulung langsam wieder zurück zu unserem inneren Gleichgewicht - wir alle. Jesse und Luke spielten Tennis, übernachteten bei Freunden und gingen ins Freibad, der Schulalltag machte sich breit, Ada löste ihre ersten Hausaufgaben, verabredete sich mit ihren Klassenkameraden, nahm am Schwimmkurs teil, freute sich auf die Kunsttherapie und tanzte Zumba. Micha ging arbeiten und wakeboarden, wir besuchten gemeinsam die Geburtstagsparty eines guten Freundes, ich tanzte mit meinen "Perlen" und verbrachte mit ihnen einen wunderbaren LP-Ausflugstag im Regen (Danke, ihr Lieben!). Ich ließ beim Ohrenarzt meinen Gleichgewichtssinn näher überprüfen und ging zur Pflegschaftssitzung von Jesses Stufe, ich legte mit Andi einen Sauna-Entspannungstag ein und paukte mit Luke Vokabeln. Schule - Freunde - Arztbesuche - Frisörtermine - Tennisspiele - Schlagzeugstunden - Arbeit - Alltag. Vianne war jeden Tag bei uns. Wir lachten, wir weinten und wir wussten, dass wir wieder ins Leben zurückfinden werden. Irgendwie. Für Vianne! Für uns! Langsam, mit Rückschlägen, aber in die richtige Richtung tastend. Vorwärts. Auch wenn wir häufig unglaublich traurig waren, verspürten wir hin und wieder, wie dieses zarte Pflänzchen des Lebensgefühls sich einen Weg aus der Erde bahnte, wuchs und sich dem Licht entgegenstreckte. Und wenn wir ganz besonders traurig waren, schickte uns Vianne kleine Zeichen...

Ich liebe es so sehr, wenn Ada von Vianne und sich erzählt. Was waren sie bloß für ein unschlagbares Duo! Eines abends im Bett verriet sie mir, dass Viannes orangefarbener Sorgenfresser eine wunderbare Eigenschaft hat: "Er kann Streit schlichten, Mama. Und meiner kann Honig riechen", vertraute sie mir an. Zuvor hatte sie wieder geweint. Um Vianne, die sie so schrecklich vermisst. Ich habe mit ihr geweint. Und doch wusste ich auch in diesem Moment, dass wir es schaffen werden wieder wahrhaft zu leben...Für Vianne! Langsam, ganz langsam, ging es allen ein klitzekleines bisschen besser...

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